Resumen
Fast alle Menschen, seit dem Anfang der Menschheit und wenigstens während eines Zeitabschnitts ihres Lebens (und manche von der Wiege bis zur Bahre), streben nach einem Grundwissen, das uns manche Probleme lösen müsste, die üblicherweise als „eigentlich“ unbeantwortbar betrachtet werden. Ein Beispiel solcher Problemen waren die sieben Welträtsel, die Emil du Bois Reymond 1882 vorschlug. Drei von denen waren nach seiner Meinung unlösbar, nämlich jene, die sich mit (1) dem Wesen der Materie und der Kraft, (2) dem Ursprung der Bewegung und (3) dem der Wahrnehmung beschäftigten. Eins war unentscheidbar, und zwar das, was sich auf die Frage der Willensfreiheit bezog. Daraus stammte sein berühmtes „ignorabimus“. Die rethorisch wohlklingende Vorrede zur ersten Auflage der Kritik der reinen Vernunft Kants drückt die Frage sehr klar aus: „Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: daß sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann, denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann, denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.